Warum Macron sehr wahrscheinlich gewinnen wird.

Emmanuel Macron wird am 7. Mai sehr wahrscheinlich zum achten Präsident der Fünften Französischen Republik gewählt werden. Auch wenn die Möglichkeit eines Sieges der rechtsextremen Kandidatin Marine Le Pen besteht und auch größer ist, als jene ihres Vaters im Jahr 2002, spricht sehr vieles für einen klaren Sieg des liberalen Kandidaten Macron in zwei Wochen:

Die unterlegenen Kandidaten Fillon und Hamon haben zur Wahl Macrons aufgerufen.

Macron bekommt sowohl von Les Républicains, als auch von der Parti socialiste zwar keinen „Blankoscheck“, aber dennoch das Vertrauen, als Kandidat ein wesentlich geringes Übel darzustellen als Le Pen.

Die Wahlbeteiligung ist im zweiten Wahlgang traditionell höher.

Seit 1974 war in jeder Stichwahl um das Präsidentenamt die Wahlbeteiligung im zweiten Wahlgang höher als im ersten. Dies wird Macron helfen, da er einfacher zusätzliche Wählerstimmen mobilisieren wird, als Le Pen, die dafür wenigstens einen großen Teil der Wähler von Fillon oder Mélenchon anziehen müsste.

Selbst viele Mélenchon-Wähler werden Macron wählen.

Eine spontane Umfrage des Instituts Harris stellte am Wahlabend fest, dass auch die etwa Hälfte aller Mélenchon- und Fillon-Wähler eher zu Macron tendieren, denn zu einer Enthaltung oder gar Le Pen. Das deutet darauf hin, dass trotz der Befürchtung, dass  gerade viele Mélenchon-Wähler sich enthalten werden, es eher zu einer Mobilisierung für Macron kommt.

Die Wahlinstitute haben den ersten Wahlgang sehr genau vorhergesagt.

Bleibt es bei dieser Genauigkeit auch im zweiten Wahlgang, deutet vieles auf einen klaren Sieg für Macron hin, dessen Vorsprung laut Umfragen bei etwa 20 Prozentpunkten liegt – ein relativ konstantes Niveau, das auch in Umfragen vor dem ersten Wahlgang festgestellt wurde.

Natürlich ist diese Einschätzung nicht absolut. Macron kann immer noch die Wahl verlieren – sei es durch einen spontanen Skandal, der öffentlich wird, oder einem Stimmungswechsel derer Wähler von Mélenchon und Fillon, die Macron für untragbar halten. Aber derzeit überwiegen die Gründe, die klar dafür sprechen, dass Macron gewinnt.

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